Ein persönlicher Anfang
Mein erster Blog Beitrag ever und gleichzeitig ein Einblick zu meiner Haltung gegenüber KI.
KI ALS WERKZEUG
Marco Maier
9/20/20253 min read


verBLoggt #1 – Ein persönlicher Anfang
Ich habe lange gezögert, einen Blog zu starten. Für mich ist ein Blog etwas Persönliches: Erfahrungen teilen, nah dran, ohne Show. Also beginne ich so, wie ich arbeite – ruhig, ehrlich, praktisch. Ich komme aus Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, Treuhand und Beratung. Zahlen, Prozesse, Verantwortung. KI nutze ich nicht, weil sie „alles verändert“, sondern weil sie mir hilft, Dinge verständlicher und schneller zu machen – Schritt für Schritt, besonders im Umfeld Schweizer KMU.
Der erste Moment, der mich gepackt hat, heisst Treuhand Excellence Schweiz (TES). Ich habe TES allein aufgebaut, ohne grosses Team und ohne Agentur (mehr als 700 Chats und eine Bewertung von 4.7 von 5 Sternen im GPT Store) - ein Treuhandchatbot der Unternehmerinnen und Unternehmern 24/7 zur Verfügung steht. Viel Handarbeit: strukturieren, prompten, testen, verwerfen, neu beginnen. Dabei habe ich gemerkt, wie Vorbereitung und Disziplin mit KI zusammenspielen: Wenn die Fragen klar sind, liefert das System in kurzer Zeit brauchbare Entwürfe. TES ersetzt niemanden. Es ist ein Sparringpartner, der immer da ist, wenn ich ihn brauche – nachts um drei genauso wie am Montagmorgen. Das nimmt Druck aus dem Alltag und gibt mir Raum zum Denken.
Ein zweiter Moment kam, als ich aus Finanzdaten einen Jahresabschlussbericht erstellt habe – Deutsch und Englisch – in deutlich kürzerer Zeit als früher. Der erste Wurf stand schnell. Danach begann die eigentliche Arbeit: prüfen, präzisieren, verantworten. Die gesparte Zeit investierte ich in bessere Erklärungen für Verwaltungsrat und Inhaber: Was bedeuten diese Zahlen? Wo liegen die Risiken? Welche Optionen sind realistisch? Genau dort entsteht für mich Mehrwert: weniger Tipparbeit, mehr Beratung.
Und dann gibt es diese stillen Stunden, in denen der Kopf kreist. Ich habe Gedanken mit KI gespiegelt, einfach um Optionen zu ordnen. Keine Magie, keine Grossworte. Nur Fragen, die mich einen Schritt weiterbringen. Am Morgen kann ich entscheiden. Für mich ist das ein sehr menschlicher Nutzen: besser denken, wenn es darauf ankommt.
Mit der Zeit ist daraus eine Arbeitsweise geworden. Ich setze KI ein, um Entwürfe schneller zu bauen und Inhalte klarer zu strukturieren. Als Nicht‑Webdesigner habe ich meine Website vorbereitet und überarbeitet. Für LinkedIn-Posts und den Newsletter nutze ich eine klare Vorstruktur und schärfe dann von Hand nach. In der Beratung skizziere ich kleine Treuhand‑Hilfen, prüfe KPIs in einem Vorschlag, schreibe Stelleninserate und interne Anleitungen vor, überarbeite Prozessdokumente, mache Finanztexte lesbarer und bereite Meetings vor – besonders dort, wo Genauigkeit und Verständlichkeit zählen. Es ist kein grosser Wurf, sondern eine Summe kleiner, wiederholbarer Schritte. Ich lerne permanent, verwerfe auch wieder, wenn etwas nicht trägt, und werde so ruhiger in meinen Entscheidungen.
Wichtig ist mir, was KI nicht abnimmt – und auch nicht abnehmen soll. Verantwortung bleibt beim Menschen. Systeme kennen keine Unternehmensgeschichte, keine Zwischentöne, keinen Kontext aus den letzten Jahren. Sie erraten nichts, und das ist gut so. Meine Aufgabe ist es, Kontext zu geben, Grenzen zu setzen und das Ergebnis zu tragen. Dazu gehört für mich selbstverständlich der Umgang mit Daten: nDSG und DSGVO nehme ich ernst, ich arbeite transparent, hole Einwilligungen ein und wähle Tools bewusst. Wo Inhalte mit KI entstanden sind, sage ich das – nicht als Warnung, sondern als Teil der Arbeitsweise.
Wenn mich heute jemand fragt, wie man beginnt, antworte ich schlicht: klein und sicher. Ein Mini‑Thema wählen – ein Stelleninserat, eine Kundenmail, ein kurzer Text für die Website. Spielregeln klären – was darf rein, wer prüft, wo speichern wir. Dann eine Routine aufbauen – ein fester Slot pro Woche, testen, anpassen, beibehalten. Mehr braucht es am Anfang nicht. Die Wirkung entsteht über die Wiederholung.
Am Ende bleibt für mich eine einfache Haltung: KI ist ein Werkzeug, das Arbeit menschlicher machen kann – weniger Routine, mehr Erklärung, mehr Dialog. Sie hilft mir, Zeit dort zu gewinnen, wo ich als Berater wirklich gefragt bin. Nicht lauter, nicht schneller um jeden Preis, sondern klarer.
Wenn dich dieser Weg interessiert und du deinen ersten Schritt planen möchtest, melde dich. Ich zeige dir eine machbare Route, ohne Theorie‑Show und mit Beispielen aus Treuhand, Controlling und HR. Du erreichst mich über veraint.ch. Ich freue mich auf das Gespräch.