Was haben uns die Römer gebracht? – Eine Monty-Python-Perspektive auf digitale Souveränität

Was Monty Python mit amerikanischer Technologie, Schweizer Datensouveränität und unserem Umgang mit Macht zu tun hat.

Marco Maier

11/2/20252 min read

a man in a roman helmet and a map of a city
a man in a roman helmet and a map of a city

Von Rom nach Silicon Valley – die Infrastruktur der Moderne

In Monty Python’s Life of Brian schimpfen die Aufständischen über die Römer.
Bis einer fragt:
„Was haben die Römer schon für uns getan?“
Dann wird aufgezählt – Strassen, Aquädukte, Recht, Sicherheit, Handel –
und plötzlich wird’s still.

Ein bisschen so ist es heute mit den USA.
Wir kritisieren Abhängigkeit, Überwachung und Machtpolitik –
und vergessen dabei, dass vieles, was unseren digitalen Alltag trägt, amerikanischer Herkunft ist.

Die Grundlagen unserer digitalen Welt

🚀 Raumfahrt & Internet – ohne SpaceX, GPS oder Starlink kein globaler Anschluss.
🧬 Biotechnologie – mRNA und CRISPR verändern Medizin und Landwirtschaft.
💻 Künstliche Intelligenz – Transformer, GPUs, OpenAI – alle aus den USA.
📱 Mobile Plattformen & Cloud – iPhone, Android, AWS, Microsoft 365 – die Basis unserer digitalen Welt.

Wir leben mitten in der Infrastruktur des „Imperiums“.

Die unsichtbare Abhängigkeit

Seit Jahren speichern Unternehmen sensible Daten auf SharePoint,
tauschen Verträge, HR-Unterlagen und Strategien über Plattformen,
die teilweise unter US-Recht fallen.
Niemand störte sich gross daran.

Erst seit KI im Spiel ist, hinterfragen wir plötzlich Datensouveränität und Standorte –
ein Gespräch, das längst überfällig war.

Der CLOUD Act und seine Wirkung

Der aktuelle Artikel im Bund (Oktober 2025) über die Schweizer Armee zeigt,
wie tief diese Abhängigkeit reicht:
Geheime Dokumente dürfen nicht auf Microsoft 365 –
und plötzlich merken wir:
Unsere Souveränität hängt am Login amerikanischer Firmen.

Der Grund? Der CLOUD Act – ein US-Gesetz von 2018,
unterzeichnet von Donald Trump,
das US-Behörden weltweiten Zugriff auf Daten amerikanischer Anbieter erlaubt.
Ein strategisches Instrument, das bis heute gilt und extraterritorial auch auf Daten europäischer Nutzerinnen und Nutzer wirkt.

Aber das ist kein „böser Trump“-Thema.
Auch unter Biden blieb alles gleich.
Denn Daten sind längst Staatsinteresse.

Zwischen Bequemlichkeit und Verantwortung

Die Wahrheit ist:
Die USA haben uns – wie einst die Römer –
Infrastruktur, Innovation und Sicherheit gebracht.
Aber wir sind träge geworden.
Wir sichern unseren Wohlstand, statt Zukunft aktiv zu gestalten.
Wir kritisieren das Imperium,
leben aber bestens in seinen Mauern.

Zeit, eigene Aquädukte zu bauen

Partnerschaft funktioniert nur auf Augenhöhe.
Und die erreicht man nicht mit Formularen aus Brüssel,
sondern mit Mut, Wissen und einem Plan,
der länger hält als eine Legislaturperiode.

Vielleicht sollten wir aufhören, über Rom zu schimpfen –
und anfangen, eigene Aquädukte zu bauen.Mein Beitragsinhalt

Das sind Gedanken, keine Antworten.
Aber vielleicht ist jetzt der Moment,
an dem Schweizer Unternehmen beginnen,
ihre digitale Infrastruktur strategisch neu zu denken –
mutig, souverän und langfristig.

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